Archive for the tag 'Gänsejagd'

Delikatessenschießer

Januar 23rd, 2014

Erlegte und entsorgte Graugänse an der Ems

 So sieht es aus, wenn ein edler Waidmann Jagd auf Delikatessen macht: Mehrere Graugänse wurden im Dezember 2013 in diesem Zustand im Deichvorland der Ems in einem EU-Vogelschutzgebiet gefunden. Auf den ersten Blick kann man vermuten, die Vögel wurden von einem Greifvogel geschlagen, gerupft und dann nur das Brustfleisch weggefressen. Das müsste aber ein Seeadler getan haben, der kommt an der Ems nur selten vor und der schlägt auch nicht gleich mehrere Gänse gleichzeitig. Continue Reading »

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Dokumentation: Gänsejagd im Naturschutzgebiet „Petkumer Deichvorland“/Ems

Dezember 8th, 2009

Seit 2008 wurde in Niedersachsen die Jagd auf Gänse ausgeweitet, vorgeblich, weil sie Schäden auf landwirtschaftlichen Nutzflächen anrichten.
Neben Graugänsen dürfen nun auch Bläss- und Saatgänse geschossen werden, auch in ausgewiesenen Naturschutzgebieten, Graugänse und Kanadagänse auch in Vogelschutzgebieten der Europäischen Union. Das Regelwerk ist kompliziert, und die verschiedenen Gänsearten und -unterarten sind auch für Kenner nicht immer  leicht zu unterscheiden, gerade in der Dämmerung sind die Arten nur durch ihre Flugrufe  auseinanderzuhalten. Bei Jägern ist das wohl anders. Über den eingeschränkten  Kimme-und-Korn Blickwinkel berufen sich diese angeblichen „Heger“ gerne auf ihr „grünes Abitur“, das sie mit dem Bestehen der Jägerprüfung vor sich hertragen, um damit ihren Anspruch als  die wahren „Naturschützer“ und Kenner der wildlebenden Tiere zu unterstreichen. In der Praxis entpuppen sich diese „Abiturienten“ aber oft als Hilfsschüler und gnadenlose Schießer, die nur einem blutigen Hobby fröhnen, das sie aber öffentlich als „edles Waidwerk“ mit hohem Propagandaaufwand verkaufen.

Gänsejäger_NSG Petkumer Deichvorland

Der „Landesjagdverband Niedersachsen“ darf sich gar „anerkannter Naturschutzverband“  nennen, und unterstützt das Treiben dieser Gänseschießer in Schutzgebieten! Eine ganze andere Position vertritt der „Ökologische Jagdverband Niedersachsen„, er lehnt die Bejagung von Bläss- und Saatgänsen sowie die Gänsejagd an sich in Rastgebieten ab. Ein „normaler“ Spaziergänger darf dieses Naturschutzgebiet hier  gar nicht betreten, als „Eintrittskarte“ benötigt man die „licence to kill“, eben den Jagschein. Als „Kollateralschaden“ werden streng geschützte Watvogelarten durch die bloße Anwesenheit der Jäger und Jagdhunde von ihren Rast- oder Nahrungsflächen vertrieben, das Vogelschutzgebiet besteht nur auf dem Papier.

Wie die Jagd im Schutzgebiet im Einzelnen aussieht, hat Eilert Voß dokumentiert. Continue Reading »

Niedersächsische Wahlgeschenke: Feuer frei auf Gänse

Dezember 16th, 2007

Im Januar 2008 ist in Niedersachsen Landtagswahl: Am 12. Dezember 2007 beschloss die Mehrheit aus CDU und FDP im niedersächsischen Landtag die Änderung der Jagdzeitenverordnung im Niedersächsischen Jagdgesetz auf Gänse, ein Wahlgeschenk an Bauern und Jäger.

Bis dahin galt die folgende Regelung: Grau- und Kanadagänse durften im August sowie vom 15.11.-15.1 bejagt werden, Höckerschwäne vom 15.11.-15.1..Für Bläss-, Saat- und Ringelgans gab es keine Jagdzeiten. Nonnen-, Kurzschnabel- und Zwerggans haben nach dem BJagdG keine Jagdzeit, Sing- und Zwergschwan sind nach dem BJagdG kein jagdbares Wild.

Nach der Änderung der Jagdzeitenverordnung dürfen nun die Landkreise als Untere Jagdbehörde die Jagdzeiten abweichend von den Vorgaben des Bundesjagdgesetzes ausweiten; neu aufgenommen wurden die Bläss-, Saat- und Ringelgans und die zugewanderte Nilgans.

In der Öffentlichkeit meldeten sich immer wieder Bauern zu Wort, die über reale oder vermeintliche Gänsefraßschäden lamentierten. Es wurden aber auch Jäger angezeigt oder vor Ort von der Polizei gestellt, wenn Schrot wieder mal die „falschen“ Gänse traf.

Brandgans (tadorna tadorna)

Röntgenbild: angeschossene Brandgans, Foto: Eilert Voß
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Petition „Nein zur Gänsejagd!“

Dezember 5th, 2007

Graugans “gelb-links” Foto: MK

Graugans (Anser anser)

„Die niedersächsische Landesregierung plant die Einführung von Jagdzeiten für die bislang geschützten Bless-, Saat-, Ringel- und Nilgänse sowie eine Ausweitung bestehender Jagdzeiten für Grau- und Kanadagans sowie den Höckerschwan.

Wir protestieren gegen diese Pläne, denn es besteht keine Notwendigkeit für die Gänsejagd.

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