So sieht´s im Naturschutzgebiet „Petkumer Deichvorland“ an der Ems bei stürmischem Hochwasser aus:
Foto: G.K.
Die Rastvögel weichen vom überfluteten Deichvorland in die deichnahen Bereiche aus und finden hier noch Nahrung, wenn sie in Ruhe gelassen werden. Aber diesmal sind es nicht die Jäger, die ihnen nachstellen, sondern nur zwei fitnessbewusste aber ignorante Freizeitbewegte mit ihren Walking-Sticks auf dem glatt betonierten Teekabfuhrweg.
Die beiden Damen im Hintergrund wussten ganz genau, dass sie in diesem Schutzgebiet den abgesperrten Weg nicht betreten durften. Von einem Fotografen darauf angesprochen, ob sie denn nicht gesehen hätten, wie sie die Vögel verscheuchten (man sieht, wie sie gerade die rastenden Säbelschnäbler vertreiben, und das ging dann mit den Enten und Gänsen so weiter), wurde eine keck und frech: „… sie können mich nicht überzeugen, ich bin hier immer gelaufen und werde das auch weiterhin tun. Wenn sie wollen, können sie mich ja anzeigen. Mir geht die ganze Sache langsam auf den Geist …!“
Was den Damen auf den Geist geht, geht den Tieren an die Substanz. Ständige Flucht vor Jägern, Joggern, Walkern, Skatern, ganz normalen Fußgängern und Radfahrern zehrt an den Fettreserven, die sie eigentlich für den Winter und den Weiterzug brauchen. Wenn die Damen ihre eigenen Fettreserven beim Walken reduzieren wollen, ist das zwar löblich, es geschieht aber am falschen Ort. Der rührige Petkumer „Bürgerverein“ mit seinem „Teekwegbeauftragten“ Gerhard Fischer, der die ganzjährige Nutzung des Weges will, meinte unlängst öffentlich, die Vögel ließen sich durch Menschen gar nicht stören und Gänse gäbe es hier derzeit ohnehin nicht wegen der „Überschlickung“, was als dankbares Argument für die ständigen Rechtsverletzungen im Schutzgebiet angenommen wurde. Wie es dann sogar im Winter im gesperrten Schutzgebiet zugeht, zeigt das nächste Bild.
Klettern die Schneewanderer dort über das Tor???
Antwort MK:
Ja, Zäune sind kein Hindernis; es wurden auch schon Bolzenschneider benutzt, um ganze Gitter herauszutrennen.
Da läuft der „mündige Bürger“ zur Hochform aus, wenn es um Regelverletzungen gegen den Naturschutz geht!
Der Sachstandbericht ist eine erschütternde Dokumentation. Worte sind dazu kaum noch zu finden.