
Erschienen u.a. in der Wilhelmshavener Zeitung und dem Anzeiger für Harlingerland/Wittmund am 10. Dez. 2022 (Bildzitat)
Seitdem es Wetter auf dem Planeten Erde gibt, verändert es sich. Die Veränderung, im Laufe von 30 Jahren in einer bestimmten Region gemessen, ergeben den statistischen Mittelwert des Klimas, so jedenfalls die World Meteorological Organization (WMO). „Klima“ ist also zunächst die Statistik der gemessen Langzeitwerte von Temperatur, Niederschlag, Wind oder Luftfeuchtigkeit. Das Klima wandelt sich beständig, nicht erst seit heute. Und nun soll der Klimawandel in Wilhelmshaven sogar gemanaged werden, durch eine(n) „Klimawandelanpassungsmanager*in“ (m/w/d).
In einigen Zeitungen an der Küste erschien vor ein paar Tagen die obige Zeitungsanzeige. Was macht ein „Klimawandelanpassungsmanager“ während seines achtstündigen Arbeitstages? Wie „managed“ man das Klima? Misst er (oder sie oder was auch immer) täglich die Temperatur im Büro oder vor dem Büro, dokumentiert er (oder sie oder was auch immer) die Niederschläge und stellt die Windstärke und -richtung fest? Gibt er (oder sie oder was auch immer) Prognosen über die Klimaentwicklung ab? Schiebt er (oder sie oder was auch immer) bei schlechtem Wetter die Wolken weg? Ob der, die, das Klimawandelanpassungsmanager*in (m/w/d) auch in die Wohnhäuser gucken darf um herauszufinden, wer die Wohnungen im Herbst und Winter über 18 Grad Celsius aufheizt und damit ein richtiges, wenn auch frierendes, Klimaschwein aufspürte? Muss der „Klimawandelanpassungsmanager“ (m/w/d) ausgebildeter Meteorologe sein? Davon gibt es doch schon ausreichend viele, von denen einige sogar im Fernsehen die tägliche Wettershow mit den damit verbundenen Klima-Horrorszenarien zelebrieren. Nein, das ist es nicht. Voraussetzung für die Bewerbung ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium „der Ingenieur-, Umwelt- oder Naturwissenschaften mit Bezug zum Thema Klimawandel, wie z.B. (technischer) Umweltschutz, Geografie, Nachhaltigkeit oder Bauingenieurwesen oder ein vergleichbares Studium mit Schwerpunkten in dem Bereich Klimawandel“ – bemerkenswert, was der grassierende quasireligiöse Klimawahn schon alles an Studiengängen hervorgebracht hat, mit üppigen finanziellen Drittmitteln für die Universitäten. Die Stadt Wilhelmshaven bekam im Dezember 2022 vom Bundesumweltministerium einen Scheck in Höhe von 218.004,07 Euro zur Förderung von „Klimaanpassungsmaßnahmen“ überreicht. Vermutlich wird daraus die Stelle des „Klimawandelanpassungsmanagers“ (m/w/d) finanziert.
Und dann noch das: „Wir begrüßen Bewerbungen von Menschen unabhängig von kultureller und sozialer Herkunft, Alter, Behinderung, Religion, Weltanschauung oder sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität“ heißt es in der Stellenausschreibung. Die Wokeness mit ihrer gutmenschelnden Political Correctness bis hin zu Cancel Culture hat sich demnach schon bis in die Stellenausschreibungen von Behörden durchgefressen. Was geht die Behörde z.B. die „sexuelle Orientierung“, die „Religionsausübung“ oder die „Weltanschauung“ eines Bewerbers an, wird etwa danach gefragt? Hätte damit auch ein nicht-schwules oder nicht-lesbisches heterosexuelles verheiratetes AfD-Mitglied weißer Hautfarbe Chancen bei der Bewerbung? Man darf ja wohl noch fragen, oder schon nicht mehr?
Das hätte ich wohl nicht besser schreiben können!