Horst Stern, geb. 1922, starb am 17. Januar 2019. Er war ein streitbarer Journalist, Publizist und Schriftsteller
Die älteren von uns, denen der Naturschutz ein echtes, auch politisches, Anliegen war und ist, werden sich noch dankbar an seine streitbaren Fernsehsendungen und Veröffentlichungen vor mehr als dreißig Jahren erinnern, die ihn zu einer Leitperson der damaligen „Ökologiebewegung“ machten. Heute reduziert sich „Ökologie“ auf Klima, CO2-Einsparung, Windenergie und die „Öko“-Steuer, der Naturschutz wird weitgehend ausgeblendet und sogar ausgegrenzt.
Auch noch nach seiner „Flucht“ in die Einsamkeit der Republik Irland schrieb Horst Stern weiter: für die Wochenzeitungen „Die Zeit“ und die inzwischen eingestellte „Die Woche“. In der „Woche“ glänzte Stern seit 1995 mit „Sterns Kolumne“, in denen er, scharfzüngig wie immer, aktuelle Themen aus Politik und Naturschutz aufgriff. Da sich hier in Ostfriesland ständig die Dinge der Ökonomie und Ökologie hart im Raume stoßen, in ihrer Härte aber fast nie von den Lokalzeitung aus welchen Rücksichten auch immer wiedergegeben wurden und werden; aber immer (vielleicht deswegen) zu Lasten der Ökologie ausgehen, nahm ich bereits 1995 Kontakt zu Horst Stern auf, der mich dann schließlich auf einer Deutschlandreise besuchte.
Ich konnte ihm dann auf einer Ostfriesland-Rundreise die zwar politisch hochgelobten, aber in Wirklichkeit absolut maroden Zustände der Watten- und Marschenlandschaft vor Augen führen: Windkraft-Propellerwälder in ehemaligen Rastgebieten von hochgradig bedrohten Watvogelarten ohne vorgeschriebene Verträglichkeitsprüfungen, touristisch übernutzte ehemalige Salzwiesenbereiche des Watts, vermeidbare Eingriffe des Küstenschutzes in die strengsten Schutzzonen des Nationalparks und eine unglaubliche agressive Nutzerlobby gegen das Schutzgebiet Nationalpark Wattenmeer.
Auf der Seite des Wattenrates Ost-Friesland (ganz oben, „Horst Stern“) sind einige seiner Kolumnen aus der „Woche“ zu lesen.