08. Mai 1945: „Tag der Befreiung“?

1945:  US-Army – Stars and Stripes, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4145709

Vor 79 Jahren, am 08. Mai 1945, kapitulierte die Deutsche Wehrmacht bedingslos vor den Allierten, die zwölfjährige Nazi-Diktatur und der 2. Weltkrieg waren vorbei. Die Briten feierten den 08. Mai 1945 als „VE-Day, Victory in Europe“, „Sieg in Europa“, aber nicht „Liberation“. Auch in den USA wurde der „Victory“ gefeiert. In der Sowjetunion feierte man am 09. Mai. Im Deutschland der Bundesrepublik wurde die Kapitulation und die verheerende Niederlage später zum „Tag der Befreiung“ umgeschrieben. Den Begriff „Tag der Befreiung“ kreierte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker in einer Rede vom 08. Mai 1985, vierzig Jahre nach Kriegsende.

Jubelten etwa die Massen am 08. Mai 1945 in Deutschland  in den vorher von den Briten und US-Amerikanern zerbombten Städten mit abertausenden getöteten Zivilisten den „Befreiern“ zu? Setzen sie in Deutschland „Bomber Harris“, Arthur Harris, dem Marshal der Royal Air Force,  dem Kommandeur von „Bomber Command„, ein Befreier-Denkmal? Zerstört man ein Land mit „moral bombing„, dem gezielten Töten der Zivilbevölkerung, das man „befreien“ will? Nein. „Befreit“ wurden die Insassen der Konzentrationslager und politische Gefangene, sofern sie ihre Torturen überlebt hatten.

Gewaltsam vertrieben, nicht befreit, wurden die Deutschen aus den nun besetzten Gebiet in Ostpreußen oder Schlesien, aus Polen und aus Tschechien, verbunden mit Morden und Vergewaltigungen und der Enteignung des gesamten Besitzes. Die Deutschen in Ostdeutschland bekamen statt der Befreiung die neue Diktatur der SED übergestülpt. Die Siegermächte hatten Deutschland als Besatzungsmächte besetzt, von „Befreiung“ war keine Rede.

2005 schrieb der Bundeswehr-Generalmajor a.D, Johann-Adolf (Hanno) Graf von Kielmannsegg, geb. 1935, in seinem Aufsatz „Der 8. Mai 1945 – Besiegt oder befreit? – Die gebrochene Erinnerung“ einen lesenswerten Aufsatz, den man hier nachlesen kann:

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