E.ON und die Windenergie: Flurschaden im Watt

Windenergie ist umweltfreundlich, sagt man. Wie das in der Realität aussieht, führte die Energiefirma E.ON im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer im Watt zwischen Norderney und Hilgenriedersiel vor. Hier verlegte das Unternehmen für Offshoretechnik Oceanteam im Auftrag von E.ON nach eigenen Angaben „naturverträglich“ ein nur 18cm dickes Stromkabel zur Anbindung des Offshore- Wind“parks“ Alpha Ventus vor Borkum.

EON Kabelanschluss alpha ventus Hilgenriederseiel 2008, Foto: Knake

Wie dem Watt geschah, hat Onno K. Gent in einer umfangreichen Fotodokumentation auf der WebSeite des Wattenrates Ost-Friesland zusammengestellt. Fragt sich nur, wie die natur_un_verträgliche Variante der Verlegung ausgesehen hätte. Die im Genehmigungsverfahren beteiligten Naturschutzverbände NABU und BUND sowie die Stiftung WWF stimmten der Baumaßnahme aus ihren Sesseln in Hannover bzw. Hamburg zu und waren vor Ort im Watt nicht zu sehen. Am 19. September hätte eigentlich Schluss mit der Verlegung und Wattenzerstörung sein müssen, wegen des „Vogelzuges“, der dann angeblich laut Nationalparkverwaltung termingerecht am 20. September einsetzen soll. In Wirklichkeit ziehen die Vögel schon seit Juli. Aber E.ON konnte das Kabel und den Termin nicht halten, mit Zustimmung der Nationalparkverwaltung wurden die Bauarbeiten bis zum 30. September verlängert; auf welcher Rechtsgrundlage konnte nicht ermittelt werden.
Eine Parallele zum Wüten im Watt gab es bereits 1997 auf Norderney, als die Telekom dort ein Kabel durch den Nationalpark schlug. „Eine alte Geschichte“ aus einem Großschutzgebiet, erzählt von einem ehemaligen Vogel-Zivi. Merke: Ein Nationalpark muss nicht unbedingt etwas mit Natur- oder Artenschutz zu tun haben. In Niedersachsen gehen Wirtschaftsinteressen immer vor.

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