ARD-Tagesschau: Der Rohrkrepierer der „Faktenfinder“

Die sog. „Faktenfinder“ mal wieder, diesmal die von der ARD-Tagesschau-Webseite vom 23. Februar 2023 , die sich als Faktenverdreher blamierten: Aus dem Bericht des Investigativ-Journalisten Seymour Hersh zur Sprengung der Gasleitung „Nordstream“ machte der öffentlich-rechtliche Sender aus Hershs englischem Originaltext Botanisches:

„That would be well within the range of the divers, who … would dive … and plant shaped C4 charges on the four pipelines with concrete protective covers“. Daraus wurde Sprengstoff „in Form von Pflanzen“, der an die Röhren angebracht worden sein sollte. Nur: Das Verb „to plant“ bedeutet auch „anbringen“ (z.B. „to plant a bomb“). Der Artikel versucht zudem in bekannter Manier, Hershs Untersuchungen unglaubwürdig zu machen. Das ist nicht der erste Lapsus der Tagesschau-Redakteure, der innerhalb weniger Monate über den Sender ging: Ein „Erfinder“ aus Simbabwe stellte einen Fernsehapparat vor, der angeblich Strom erzeugen kann, und bei der Nuklear-Katastrophe in Fukushima soll es tausende Tote gegeben haben, was definitiv nicht stimmt.  Der ARD-Beitrag wurde korrigiert. Und der Zuschauer muss das mit Zwangsgebühren bezahlen.

Tagesschau-Korrektur:

*Anmerkung: In einer früheren Version war von Sprengstoff „in Form von Pflanzen“ die Rede. Dabei handelte es sich um einen Übersetzungsfehler. Hersh schreibt von „plant shaped C4 charges“. Das Wort „plant“ ist in diesem Fall jedoch nicht mit „Pflanze“ zu übersetzen, sondern mit „platzieren“. Der Absatz wurde korrigiert.

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/nord-stream-explosionen-hersh-101.html

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