Esens/Ostfriesland: „Hass und Hetze“ gegen einen Schützenkönig – weil er Mitglied in der AfD war

Idee: dwarsloper, realisiert von: soa (KI)

Das jährliche Schützenfest in der Stadt Esens im Landkreis Wittmund findet an vier Tagen im Juli statt, es wird auch die „Fünfte Jahreszeit“ genannt. Es soll sich nach Hannover um das zweitgrößte Schützenfest in Niedersachsen handeln. Zu jedem Schützenfest gehört ein Schützenkönig. In diesem Jahr wurde es Achim Postert aus Esens, der als Mitglied der „Schützencompagnie von 1577 e.V.“ mit der „Zehn“ auf der Kleinkaliberscheibe die begehrte Königswürde erlangte. So weit, so gut. Nur was sich danach in den Lokalzeitungen und den (a)sozialen Medien daraus entwickelte, war übelst, „Hass und Hetze“ aus allen Kübeln im Stile von Fernseh-Berufsniedermacher Jan Böhmermann, ausgerechnet von denen mit der „richtigen Haltung“, die sonst stets gegen Hass und Hetze „von rechts“ wettern.

Der Stein des Anstoßes: Schützenkönig Achim Postert war Mitglied der Schwefelpartei Alternative für Deutschland. Vor seinem Austritt aus der Partei war er 2017 Bundestagskandidat im Wahlkreis 26 Friesland – Wilhelmshaven – Wittmund, der Einzug in den Bundestag gelang ihm nicht. 2022 kandidierte er vergeblich für den Niedersächsischen Landtag. In den Kreistag von Wittmund wurde er jedoch gewählt und arbeitete dort einige Jahre mit. Vorher war er lange Zeitsoldat, hatte an der Hochschule der Bundeswehr in Hamburg Elektro­technik studiert und arbeitete danach zunächst in Süddeutschland und später einige Jahre in Singapur und Hongkong. Verheiratet ist er mit einer Asiatin. In Esens betreibt er einen Handel für den Tauchsport. Die Nordwest Zeitung aus Oldenburg berichtetet über ihn ganz nüchtern bereits 2017. Er hat also einen ganz anderen und weltoffeneren Lebenshintergrund als die kleinstkarierten Heckenschützen, Querschläger oder „Provinzfluencer“ mit einem Horizont, dessen Radius womöglich gleich Null ist. Hörner und Hufe hat Achim Postert nachweislich nicht.

Jürgen Lohs aus Esens hat die Hetznummer der Presse und aus den sozialen Medien gegen Postert in seiner unnachahmlichen Art in seinem Blog exit-esens.de kommentiert und zurückgeschossen. Seinen Beitrag veröffentliche ich nachstehend mit seiner freundlichen Genehmigung:

exit-esens am 19. Juli 2025:

Eine Zehn
ist eine Zehn
ist eine Zehn

Moralische Empörung ist eine grundlegende Technik,
um einem Idioten Würde zu verleihen.
(Marshall McLuhan)

Sehen wir uns also sowohl die Technik als auch die Idioten an.

Zur Technik dürfen hier facebook, der Anzeiger für Harlingerland, die Handvoll unvermeidlicher Esenser Provinzfluenzer sowie die Schützencompagnie gerechnet werden, zu den Idioten hingegen facebook-Kommentatoren, Schreibkräfte des Anzeigers für Harlingerland und die Handvoll Esenser Provinzfluenzer.
Austragungsort war das Esenser Schützenfest 2025, Schützenkönig wurde Achim Postert, der die beste Zehn geschossen hat, aber als ehemaliger AfD’ler bei der nachträglichen fb-Gesinnungsprüfung im Esenser Stürmerkasten der einschlägigen Kommentarkanäle durchfiel.
Da kam die fb-Frage an den Schützenkönig, ob er denn die Nationalhymne mitgesungen habe, zwar doof, aber noch vergleichsweise zivilisiert daher.

Forensische Kommentar-Analyse

Bemüht man die Forensische fb-Kommentar-Analyse läßt sich eine lokale Hetzarchitektur verifizieren:
Zur gesamten Causa Schützenkönig schweigt nämlich ein wortführender Januskopf und Saubermann, der ansonsten tagtäglich in diversen Blasen und Gruppen die Lufthoheit über den fb-Stammtischen und sein B’sieler Einfaltstor „Herzchen der Küste“ beansprucht.

Während nun also Frank Sziedat signifikant abgeschaltet erscheint, erheben sich gleichzeitig, just in time und überdeutlich, zwei frische fb-fakeprofile aus dem Meinungs- und Gesinnungssumpf:
In Anschlag gehen „
Bierre Kasten“ und Hil De mokratie“ (kürzlich noch dabei: „Christina Block„), um sogleich in sämtlichen verfügbaren Kommentarspalten als Heckenschützen aus dem Hinterhalt jeglichen Einwand- und Kritikfunken mit verschärfter Hetze gegen AfD und den diesjährigen Schützenkönig Achim Postert herunterzugiften.

Sniper

Bierre Kasten“ tritt dabei betont als persönlich beleidigender Duz-Pöbler auf, „Hil De mokratie“ versucht sich hingegen als pseudosachlicher Propagandist mit längeren Meinungsketten und Gesinnungsstatements.
Zusammen mit Sziedats sonstigem eingespielten fb-Buddy Harald Tobias liefern diese sich gekonnte Trialoge nach wohlstrukturierter Hass-, Hetz- und Pöbel-Choreografie, die den im Ansatz frisch angerührten Volkssturm gegen „den Nazi“ Postert weiter aufquirlt und verstärkt.

schlitzäugig, nicht Ostfriese, nicht Mensch“

Und mit Stand Freitag, 19.00 Uhr hat dann diese Combo – aufschlußreich für deren psychischen Aggregatzustand – bereits über 130 (!) sniper-Kommentare zum Schützenkönig geschaltet und ihre Blase zu solchen Spitzenleistungen wie dieser von der Leine gelassen:

„… wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass seine eigene Frau als erstes dieses Land verlassen müsste, weil sie eben nicht blond, oder reinrassig ist.
Sie ist eine „schlitzäugige“ Migrantin, die es aus finanziellen Gründen gewagt hat, sich mit einem Arschloch einzulassen, der aus menschlichen Gründen keine Frau finden kann, eben nicht in der Lage ist, eine Frau für sich zu begeistern, also wohlgemerkt ein Loser, ein Vollversager ist! Wen wundert es da, dass er sich, als minderwertiger Mensch auf die Seite der Faschisten stellt, um möglichst abzuwägen, dass er ein Versager mit einem kleinen Pimmel ist?!
…Postert ist 2007 zugezogen, er ist also weder Ostfriese, noch Mensch!
Er ist einfach nur ein Arsch! „

schreibt dort jenes stadtbekannte fb-Profil Stone Henge unter dem Beifall der Meute.
Und die schlichten AfH-Schreibkräfte haben komplizenhaft ihre Netiquette so erweitert, daß der Meinungskorridor zwischen AfH- und fb-Leitplanken unpassierbar ist und niemand mehr ohne Dach- und Kotflügelschaden durchkommt.

Schrottpresse, ahnungslos

Die OZ hatte es wohl in weiser Vorausschau mit dem 16.07. bei einem einzigen Schützenkönig-Artikel bewenden lassen und sinnvollerweise die Kommentarfunktion außer Betrieb genommen.

Der Anzeiger für Harlingerland hingegen gefiel sich im ständigen Wiederaufkochen des streitigen Sachverhalts in mehreren, teils wiederholten fb-Erzählungen ohne jegliche Kenntnis seiner Struktur und bediente sich als klassische Schrottpresse gewohnheitsmäßig schließlich des Nachdrucks seiner eigenen fb-Kommentar-Spalten ohne Rücksicht auf z.B. strafrechtlich relevante Beleidigungen. Da hätschelt er vorzugsweise jene Profile der beschriebenen Hass- und Hetz-Architektur, befeuert die Meute, die dieser folgt und nennt es Kommentar.

Diese Entwicklung reicht dann nicht mal mehr zum faschistoiden Tendenzblättchen, sondern kippt ins Lächerliche, wo die Schreibkräfte zum journalistischen Gegenstand  weder über Ahnung noch Interesse noch über schlichte Grundbildung verfügen und unverdrossen über die „Wahl des Schützenkönigs“ daherplappern [analog: TuS Esens wurde in die Landesliga gewählt! ].
Da schreiben Idioten bloß noch für ihresgleichen und die o.g. Hetz-Architekten.
Aber warum?
Sie generieren Klicks, lenken von komplexeren Sachverhalten des Alltags ab, deren journalistischer Darstellung sie ohnehin nicht gewachsen wären, und sie sähen sich gern als Influenzer, die – snipergleich – gern Einfluß auf Politik und Compagnie ausübten.

Die toxische Politisierung dieser, wenngleich bizarren, Sportgeselligkeit kommt zweifellos auch den lokalen Politdarstellern entgegen und ihrem Interesse, als Vertreter ihrer Landes- und Bundesganoven von deren desaströser Politik, der fortschreitenden Wohlstandsvernichtung, Dezivilisierung und Faschismusneuauflage abzulenken.
Niemand redet vom Krieg, alle arbeiten dran.

Gesinnungsprüfer

Sogleich meldet sich folgerichtig für das sogenannte Bürgerforum gegen Rechtsextremismus wie aus dem Loch gesprungen die Maus ebenjener Grünen zu Wort, die seinerzeit und zuletzt mit dem Team Robert“ deutschem Faschismus, Russenhass und Morgenthau-Plan wieder zu europäischer Salonfähigkeit zu verhelfen wußten – besser, als eine AfD es je vermocht hätte – und deren Politik die AfD erst ermöglichte.

Dann flutete Pistorius-Siemtje Möllers Omma Roswita, der unvermeidliche Horror- Popcorn-Clown, ebenfalls die fb-Kommentarspalten „gegen Rechts„, um die SPD-Kriegsgeilheit zu verbrämen, die Deutschland derzeit das komplette bürgerliche Gemeinwesen zugrunde richtet.

Wieder mal war die Selbstinszenierung ausgerechnet der Hetzer und Mitläufer als folgsame lupenreine Originaldemokraten so erwartbar und anachronistisch wie zum 29.01.2024 in Esens,  23.05.2024 in Wittmund und 27.01.2025 in Esens.

Eilfertig noch hatte auch Esens Bürgermeisterin und SPD-Landtagsabgeordnete die Presse wissen lassen, daß sie dem Schützenkönig die Gratulation verweigert habe, „weil ich persönlich seine Grundeinstellung nicht teile“ (OZ, 16.07.2025).
Das klingt schneidig, ist aber bescheuert im Sinne der von ihr reklamierten „
Toleranz und Weltoffenheit„.

Karin Emken war als Bürgermeisterin und Zylinderschützin Ehrengast im Festzelt und eigentlich ist es Aufgabe einer Bürgermeisterin, auszugleichen und zu befrieden, anstatt dort, wo sie „nur“ Gast ist, zu polarisieren.
Sie erteilte dem Schützenkönig Achim Postert ein Gesinnungszeugnis aufgrund seiner fb-Seite.
Ihrem eigenen facebook-Gesinnungszeugnis zufolge ist sie bekanntlich vorbehaltlos solidarisch mit Israel und
begrüßt das Abschlachten von rd. 50.000 Palästinensern im Gaza-Streifen, Zivilisten, Frauen, Kinder.
Wollte man ihren wirren Maßstäben folgen, hätte man sie einerseits wegen Unhöflichkeit und Mißbrauchs der Gastfreundschaft und andrerseits wegen zutiefst inhumaner Gesinnung und Praxis mit einem Tritt in den Hintern aus dem Festzelt werfen müssen.

Mag aber sein, daß es mit Karin Emken komplizierter ist, da ein berufsuntüchtiger Juso-Chef, weil der sich für ihren Bm-Posten ausersehen hat, Karin Emken mal bei höflichem Umgang mit Postert ertappt haben wollte, was diese nun bemüßigt haben mag, vorschnell und in Unkenntnis ihrer Bürgermeisterrolle bloß dem widerlichen Gesinnungsmainstream zu entsprechen.

Saubermachen! Putzregiment, ja bitte!

Wer also nun die weitere Politisierung auch der bizarrsten Sportveranstaltung fordert, möge konsequent die Folgen bedenken:

Zunächst müßten alle Gesinnungsflittchen nach Prüfung ihres fb-Eintrags mit Tritt in den Hintern bzw. mit was hinter die Löffel des Festzelts verwiesen werden – Gäste und Compagniemitglieder – also CDU’ler, deren Merz die Drecksarbeit des Völkermords für sie erledigen läßt; Genossen, deren Pistorius auf Kosten der deutschen Bevölkerung Russland zu überfallen und zu plündern sich anschickt; Grüne, deren Bundespersonal schamlos Dezivilisierung, Kriegshetze und Deindustrialisierung verkörpert; FDP’ler, deren Strack-Zimmermann stets den vorgenannten Apokalyptischen Reitern vorneweg galoppiert.
Auch Pfaffen müssen draußen bleiben wegen Kriegsverherrlichung und Russenhass.

Der verbliebene Rest der Compagnie sollte zum Behufe von Toleranz, Würde und Weltoffenheit alsdann nach dem Antreten in Marschordnung zu Textilhaus Willms, um diese bescheuerten Knautschhütchen und Knackwurstuniformen neuschneidern und die Bux vorne reinigen zu lassen, und dann Gleichschritt einüben.

Sodann sollte eine 14. Corporalschaft mit Ommas gegen Rechts aufgelegt werden, die einen H.C.Petersen-Pokal auslobt sowie den Schützen Cyrus Overbeck post habitantum zum Corporal befördert als Wiedergutwerdung und Signal gegen die immense lokale Prägewirkung von Rechts und daß sie auf allen Seiten steht.

Und schließlich sollten, nachdem traditionell der neue Schützenkönig gewählt ist, jeweils der neue Bürgermeister und Stadtdirektor ausgeschossen werden. Jo!

 

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