Aufruhr am Niedersächsischen Internatsgymnasium in Esens

Foto: Manfred Knake

Am Niedersächsischen Internatsgymnasium in Esens (NIGE) ist die Welt nicht mehr in Ordnung. Erst wurde der ehemalige Verwaltungschef vom Landgericht in Aurich im August 2024 wegen Untreue in 70 Fällen und Betrugs in zwei Fällen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren ohne Bewährung verurteilt, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Mann hatte fast 500.000 Euro aus dem Schuletat unterschlagen. Das Defizit war der Schulleitung als Kontrollinstanz nicht aufgefallen, erst die Hausbank soll auf die Fehlbeträge aufmerksam gemacht haben. Nun werden die Kontrollen nachgeholt, beim nichtlehrenden Personal.

Ein anonymer Verfasser (oder eine Verfasserin?) brachte eine Mail in Umlauf, in der die überpeniblen Arbeitsplatzkontrollen durch einen von der Schulleitung beauftragten Lehrer beklagt werden.

Das Schreiben eines langjährigen Mitarbeiters/einer Mitarbeiterin war adressiert an die Schulleitung, das Landesamt für Schule und Bildung Osnabrück, den Schulhauptpersonalrat in Hannover und die Gruppe des nichtlehrenden Personals am NIGE. Hier ein Auszug aus dem Schreiben:

Seit Beginn des Schuljahres 2024/2025 wurde Herr Strauß von Frau Renken-Abken, der Schulleiterin, mit der Überwachung des nichtlehrenden Personals betraut. Herr Strauß, der selbst Mitglied der Schulleitung ist, wurde in diese Position berufen, obwohl ihm die notwendigen Kenntnisse, Ausbildungen und Qualifikationen fehlen, um unsere Tätigkeiten in den Bereichen Reinigung, Küche, Sekretariat, Hausmeisterei, Hauswirtschaft, Gartenpflege sowie bei den Erzieherinnen und Sozialpädagoginnen kompetent zu beurteilen. Herr Strauß ist Musik- und Religionslehrer, was die Situation weiter verschärft. Trotz seiner fehlenden Fachkenntnisse ist er nun kontinuierlich bei uns im Einsatz und überwacht unsere Arbeitsabläufe. […] „Sie [A. Renken-Abken] hat ein Klima von Angst, Furcht und Einschüchterung unter den nichtlehrenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geschaffen, was in der Vergangenheit beispiellos ist. Der Eindruck, dass wir als Menschen zweiter Klasse angesehen werden und für sie lediglich als einfache Erfüllungsgehilfen oder Knechte fungieren, zeigt sich fast täglich und in allen Bereichen.“

Das vollständige Schreiben können Sie hier lesen, die Farbmarkierung waren schon beim Erhalt vorhanden.

Der Personalrat positioniert sich, aber wie

Es wird noch „besser“: Der Personalrat, eigentlich für das Personal da, entpuppte sich als Sprachrohr der Schulleitung.

Liebe KollegInnen,
bezugnehmend auf die Beschwerdemail über Herrn Strauß und die Schulleitung, die inzwischen auch schon mehrfach bei exit-esens.de zitiert wurde, sind einige von euch schon an uns als Personalrat herangetreten, mit der Bitte, eine Gegendarstellung zu verfassen und sich damit von dem Schreiben zu distanzieren. Wir möchten all diejenigen von euch, die sich einer Gegendarstellung anschließen möchten, bitten, sich umgehend bei einem von uns (oder per Mail) zu melden, damit wir kurzfristig einen Termin diesbezüglich vereinbaren können.
Viele Grüße
euer Personalrat“

(Man beachte „euer“!)

Die Zeitung schweigt

Ob dieses Schreiben eine Wirkung (und welche?) erzeugt hat, ist nicht bekannt. Diese Kontroll-Nummer liegt seit Wochen vollständig auch der Lokalzeitung „Anzeiger für Harlingerland“ in Wittmund vor, nur berichtet die Redaktion nicht darüber, kein Einzelfall…

Mehr hier bei exit-esens.de

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