von Jürgen Lohs, Moorweg
Vorweg die schlechte Nachricht: Die Treckerkompetenzgruppe hat versagt – wie Muttis Weichspüler am Bademantel und Dein Deo am Schwitzfleck – nämlich auf der ganzen Linie!
Einst installiert von Bürgermeister Schröder unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, sollte sie dem Gemeindearbeiter ein neues Spielzeug, dem Sohn des stellvertretenden Bürgermeisters ein erfolgreiches Debut als Treckerverkäufer und dem Bürgermeister die Entlastung von der Bürde der Verantwortung bescheren.
Und jetzt das: Der Trecker ist regelmäßig kaputt, wie Bürgermeister Schröder in der letzten Gemeinderatssitzung mitteilte. Daß die Rasur von Baumstümpfen wohl auf Zapfwelle und Getriebe geht, hat ihm niemand gesagt. Und daß bei gewerblichem bzw. professionellem Gebrauch sich die Gewährleistungsfrist verkürzt, habe man auch nicht wissen können, erklärte er.
Da war der Zuhörer spontan geneigt, sich an diesem Punkte den bürgermeisterlichen Zweifeln anzuschließen, ob nämlich der Gebrauch hier tatsächlich professionell ist!
Jedenfalls beabsichtige die Gemeinde, einen Anwalt einzuschalten, wenn der Trecker nochmals reparaturbedingt stillstehe. Dieser wird dann wohl die AGB und die Garantiebedingungen langsam vorlesen und erklären müssen.
Vom Bürgermeisterstellvertreter wurde dies nicht kommentiert; ob es darob die Sippe entzweit hat, ist auch nicht überliefert; zu vermuten ist eher das Gegenteil, nämlich spitzbübisches Zusammenrücken.
Und was ist die gute Nachricht?
Die Grundfunktionen des Treckers sind unversehrt. Denn die wichtigsten Organe eines Gemeindetreckers Zigarettenanzünder, Brötchentaste, Bordradio und Palaverlampe sind gesund und arbeiten einwandfrei, wie man sich letztens vor’m Combi-Markt überzeugen konnte.
Auch der Einsatz im Schooer Wald vor zwei Wochen gelang hinlänglich schnell und kraftvoll, als dort der Restasphalt im Erdreich verklappt wurde, damit er nicht noch in die Schlaglöcher der Gemeindestraßen eingearbeitet werden muß.
Wir erinnern uns: Im vergangenen Jahr wurden ca. 20 t Asphalt an die Gemeinde Moorweg zur Wegereparatur geliefert (ca. 100 €/t netto) und am Herrenweg im Wald gelagert. Ein Teil davon wurde verarbeitet; ca. 1/4 davon blieb jedoch über den Winter abgeplant dort liegen, während die Straßenschäden in Moorweg zunahmen.
Vor 14 Tagen wurde die verbliebene Menge Asphalt in Grünstreifen und Grasnarbe des Herrenwegs verteilt, in’s Erdreich eingewühlt, auseinandergefahren und im Graben- und Waldbodenbereich entsorgt. Ein gewerblicher (professioneller – s.o.! ) Unternehmer hätte dafür prompt ein Straf- oder Ordnungswidrigkeitsverfahren kassiert, Bürgermeister Schröder hingegen beschränkte sich darauf, die Frage nach Sinn und Hintergrund dieser Aktion des Gemeindearbeiters, der gleichzeitig sein Ratsherr ist, unbeantwortet zu lassen.
Dazu schreibt die Forstverwaltung dem Bürgermeister am 06.05.2015: „Der Lagerplatz muss nachträglich vom Verursacher gesäubert werden.“ (Aber wer sagt es dem Verursacher?), eine Antwort des Umweltamts des Landkreises steht noch aus.
So ist, was sich für den einen als völliges Fehlen einer Dienst- und Fachaufsicht darstellt, für den anderen dann doch wieder nur eine weitere Clownsnummer im Gemeindezirkus des Direktors Schröder, der in der Folgewoche in der Ratssitzung vom 27.04.2015 wieder über Finanzierungsmöglichkeiten im ländlichen Wegebau referieren ließ, da ständige Schicksalsschläge zu erheblichen Schäden an den Moorweger Gemeindestraßen führen.
Dafür möchte man der Gemeinde Moorweg einen Prozeß wegen fahrlässiger Körperverletzung und Schadensersatz an den Hals wünschen, wenn Tante Ilse mit ihrem Rollator ins Schlagloch kippt, bevor sie dann zu dessen Reparatur per Straßenausbaubeitragssatzung von der Gemeinde Moorweg herangezogen wird.
Was war noch? Nun dies: Es geht die Kunde, daß Bürgermeister Schröder abermals eine Kompetenzgruppe einrichten werde, nämlich „Dienst- und Fachaufsicht Gemeindearbeiter“, der jeweils ein Mitglied des Gemeinderats (RM Stephan Eilts), ein Arbeitnehmervertreter (Stephan) sowie ein Vertreter der Arbeitgeberseite (Herr Eilts) angehören sollen. Na bitte.