Nagewühler mit Migrationshintergrund

Bisam

 

Zart besaitete Damen würden bei dieser Begegnung vermutlich sofort auf alle verfügbaren Tische oder Stühle steigen, um dieser vermeintlichen Riesen-Ratte zu entkommen. Dabei ist dieses possierliche Tierchen gar keine Ratte, sondern gehört zu den Wühlmäusen. Es ist ein Bisam, fotografiert von Eilert Voß am Naturschutzgbiet „Petkumer Deichvorland“ bei Emden. Erst 1905 gelangten diese Nager aus Nordamerika nach Europa. Ein Adeliger aus Tschechien soll sie von einer Jagdreise nach Alaska mitgebracht haben. Er setzte sie bei Prag aus, von wo aus sie sich rasend schnell über die Flussläufe ausbreiteten. In Ostfriesland werden sie mit Apfelködern in Fallen gefangen, weil sie Böschungen von Deichen oder Kanälen unterwühlen. Sie ernähren sich vegetarisch und weichen auch auf Fische oder Muscheln aus. Das nachfolgende Bild zeigt einen vermutlichen Muschel-Fressplatz eines Bisams im Winter am Benser Tief bei Esens.Teichmuscheln
In einigen Ländern werden sie als „Sumpfkaninchen“ auf der Speisekarte angeboten. Bisampelze waren auch einmal bei den Damen sehr begehrt.

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