Besuch aus der Luft

Kanadagänse Holtgast

Seit einigen Tagen bekommen unsere halbzahmen Grau- und Kanadagänse Besuch aus der Luft. Fünf wildlebende Kanadagänse landen dann neben unseren Gänsen, es folgt ein lautstarkes Begrüßungsritual auf unverkennbar kanadagänsisch. Es werden Hälse gereckt und geschüttelt, sich voreinander verneigt und das war es dann mit den Höflichkeiten. Unser Grauganter, frisch verliebt, mag die Besucher überhaupt nicht und versucht sie im gestreckten Gänsegalopp mit flachem Hals zu vertreiben, vergebens. Die herumlungernden Fasane, die Körnerfutter auf der Weide suchen, ficht das alles nicht an. Sie picken in dem Durcheinander völlig unbeteiligt das auf, was eigentlich das Gänsefrühstück sein sollte. Der Besuch gilt denn wohl auch eher unseren beiden Kanadagans-Männern, die so gar nicht recht wissen, wie sie auf die Gäste reagieren sollen. Die morgendlichen Besucher sind offensichtlich an Menschen gewöhnt, halten aber dennoch wachsam Abstand zum Fotografen und stammen vermutlich aus irgendwelchen Parks.

Zwei von ihnen sind beringt, links gelb mit BR39 bzw. BR40 und rechts mit Aluminiumringen. Susanne Homma und Olaf Geiter aus Schortens im Landkreis Friesland betreiben das Neonzoen-Beringungsprogamm, dahin habe ich die Ringnummern geschickt. Am meisten Sorgen macht mir derzeit mein Nachbar: Der ist Jäger und weiß hoffentlich, dass es nicht sehr waidmännisch wäre, diese Gänse abzuschießen. Es wäre ein Leichtes.

Nachtrag am 22. März 2008:

Heute erhielt ich eine eMail von Melanie Buß aus Oldenburg. Sie beringte die Gänse BR39 und BR40 am 03. Juli 2004 als Altvögel an der sog. „Surfkuhle“ in Veenhusen im Landkreis Leer.

 

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