Ein neuer „Dwarsloper“ im Wattenmeer: Japanische Strandkrabbe gesichtet

Nun ist sie auch hier angekommen:

Japanische Strandkrabbe

Hemigraspus sanguineus

hat sich klammheimlich, aus den Niederlanden kommend, ins deutsche Wattenmeer geschlichen. Mitarbeiter des Nationalparkhauses auf Norderney entdeckten die „Japanische Strandkrabbe“ vor einigen Tagen bei Reinigungsarbeiten eines Seewasseraquariums. Da hinein gelangte sie zusammen mit Miesmuscheln aus dem Watt. Ursprünglich kommt diese kleine Krabbe mit 3,5 cm Durchmesser in pazifischen Küstengewässern Japans vor.

 

Die im englischen Sprachraum „Asian Shore Crab“ genannte Krabbe wurde bereits 1999 zum ersten Mal in den Niederlanden entdeckt, dort heißt sie „Blaasjekrab“ und breitet sich seitdem nach Osten aus: 2003 kleine Population bei Hook van Holland, 2005 Terschelling, 2006 Vlieland. Sie wurde vermutlich mit Ballastwasser in Schiffen eingeschleppt.

In den USA (nordöstliche Atlantikküste) trat diese Krabbenart zum ersten Mal 1988 in New Jersey auf und hat sich inzwischen so stark vermehrt, dass sie als eine Bedrohung für die dortigen einheimischen Krabben angesehen wird. Die bei uns heimische Strandkrabbe Carcinus maenas lebt als eingeschleppte Art seit ca. 200 Jahren in den USA-Gewässern. Um vorschnellen zeitgeistigen Schnellschlüssen vorzubeugen: Mit „Erwärmung“ oder „Klima“ hat die Einwanderung nichts zu tun, eher mit dem internationalen Schiffsverkehr.

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