Delikatessenschießer

Erlegte und entsorgte Graugänse an der Ems

 So sieht es aus, wenn ein edler Waidmann Jagd auf Delikatessen macht: Mehrere Graugänse wurden im Dezember 2013 in diesem Zustand im Deichvorland der Ems in einem EU-Vogelschutzgebiet gefunden. Auf den ersten Blick kann man vermuten, die Vögel wurden von einem Greifvogel geschlagen, gerupft und dann nur das Brustfleisch weggefressen. Das müsste aber ein Seeadler getan haben, der kommt an der Ems nur selten vor und der schlägt auch nicht gleich mehrere Gänse gleichzeitig. Auch ein Fuchs scheidet aus, da sehen die Bissspuren ganz anders aus. Die Gänse wurden wurden auch nicht angespült, drei von vier Tieren waren frischtot und trocken. Was bleibt, ist ein Gänseschießer. Das Landesveterinäramt in Oldenburg fand heraus, dass das Brustfleisch jedesmal mit einem scharfen Gegenstand herausgetrennnt wurde, alle Gänse trugen Schrotkugeln im Körper. Geklärt werden muss nur noch, ob es sich um Blei- oder Eisenschrot handelt. Bleischrot ist an Gewässern nach dem Landesjagdgesetz zum Schutz von Greifvögeln, die das giftige Blei aufnehmen könnten, verboten. Die Jagd auf Graugänse in Schutzgebieten ist erlaubt, aber sehr umstritten. Der Delikatessenjäger muss, wenn er denn jemals ermittelt wird, mit dem Entzug des Jagdscheins rechnen.

Link: Graugansmassaker im EU-Vogelschutzgebiet: Es waren die Flinte und das Messer!

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