In Holtgast drehen sich bereits im Ortsteil Utgast auf 2 Quadratkilometern Fläche mehr als 50 Windkraftanlagen, ein lukratives Geschäftsmodell für die Betreiber, die damit vom „Erneuerbare Energien Gesetz“ (EEG) profitieren, das eine hohe Einspeisvergütung garantiert, die von allen Stromkunden mit der Stromrechnung zwangsweise per Gesetz bezahlt werden muss. Das treibt den Strompreis in Deutschland in ungeahnte Höhen. Die EEG-Zwangsabgabe beträgt derzeit 7,4 ct brutto pro verbrauchter Kilowattstunde. Ein mittlerer Haushalt mit 3.000 kWh/a Stromverbrauch bezahlt jährlich 223 Euro nur für die Einspeisung von Wind-, Solar- und Biomassestrom, zusätzlich zum Strompreis. Den Nutzen dieser hohen Subvention haben nur die Betreiber der Anlagen. Mit „Klimaschutz“ oder dem platten Propagandaspruch „wollt ihr denn lieber ein Atomkraftwerk“ – das mit Sicherheit nicht mehr in Ostfriesland gebaut wird- hat das alles nichts zu tun, es geht nur um die Gier und den Profit zu Lasten der Allgemeinheit. Allein 2013 wurde die „Erneuerbare Energie“ mit mehr als 20 Milliarden Euro subventioniert, für wenige Betreiber, die damit eine Lizenz zum Gelddrucken haben! Nun will die Gemeinde Holtgast sich selbst an neuen geplanten Anlagen am Hartsgaster Tief beteiligen und mitverdienen und hat mit einem Ratsbeschluss selbst den Flächennutzungsplan für die Betreiber und sich selbst geändert. In anderen Kommunen gibt es bereits breite Proteste gegen mehr Windkraftanlagen, die Anwohner fürchten zu recht den nervenden Lärm der Rotoren – vor allem nachts-, den Schattenwurf im Garten und im Haus und den Wertverlust der Immobilien.
Auch im bestehenden Windpark Utgast gab schon öffentlichen Protest gegen den Lärm; mit neuen Fenstern, bezahlt durch die Betreiber, kehrte wieder Ruhe ein. Es bleibt aber der Wertverlust der Immobilie. Nun ist es bemerkenswert ruhig in Holtgast, die betroffenen Anwohner werden erst wach, wenn sich die neuen Rotoren vor ihren Häusern drehen und die riesigen Anlagen die Wohnbebauung optisch bedrängen. Die „Generation Facebook“ ist wohl mehr mit dem Austausch von bunten Bildchen und inhaltsleeren Texten beschäftig, statt sich mit der möglichen dramatischen Veränderung ihrer Wohnsituation und der ehemals weiten ostfriesischen Landschaft auseinanderzusetzen.
Wenn erst die Bagger anrollen, ist es zu spät. Eigentlich soll der Bürgermeister die Anwohner laut der Niedersächsischen Kommunalverfasung „rechtszeitig und umfassend“ über die Planungen informieren (§ 85 Kommunalverfassungsgesetz), also auch über die genauen Standorte, die Abstände zur Wohnbebauung, die Anlagenhöhe, die Befeuerung der Anlagen, die vorliegenden Umweltgutachten und Lärmprognosen, die allerdings von den Betreibern in Auftrag gegeben und bezahlt werden und daher nicht selten fehlerhaft sind. Das ist in dieser Form bisher nicht geschehen. Anders als im Landkreis Wittmund gibt es im Nachbarlandkreis Aurich erhebliche Proteste gegen weitere Windparks, an denen der Landkreis sogar selbst beteiligt ist: Ostfriesische Nachrichten, online, Aurich, 15.März 2014
Windkraftkritiker wettern weiter gegen Kreis und andere
aik Aurich/Arle/Brookmerland/Hinte. Drei Gruppen von Windkraftkritikern im nordwestlichen Landkreis Aurich machen weiter öffentlich Druck gegen geplante bzw. bereits vorhandene Windkraftanlagen. Sie üben scharfe Kritik am Landkreis, an den Gemeinden und auch am Auricher Anlagenhersteller Enercon. Am Donnerstagabend kamen rund 90 Interessierte zu einer Infoveranstaltung der drei Bürgerinitiativen (BI) Arle, Brookmerland und Canhusen im Dorfkrug in Loppersum. […] Und im Brookmerland wird derzeit ein neuer Flächennutzungsplan für Windkraft erstellt. Elke Niemeyer von der dortigen BI kritisierte das „verschwiegene“ Vorgehen der Samtgemeinde. Sie forderte einen Mindestabstand zu Wohnhäusern von 1200 Metern.
Link: „Am liebsten würde ich in die Dinger reinschießen“ (Ostfriesen Zeitung, online, 15. März 2015) und Windwahn.de
Offener Brief an den Bürgermeister von Holtgast
Sehr geehrter Herr Ihnen,
heute am 10. März 2014 lese ich im „Anzeiger für Harlingerland“ (S.5) einen Bericht von der öffentlichen Holtgaster Ratssitzung vom 04. März 2014: „Rat verabschiedet Resolution“. Darin wird ausführlich über die Inhalte der Ratssitzung einschließlich der Fragen der Zuhörer in der Einwohnerfragestunde berichtet. Der Bericht wurde vermutlich von einem Ratsmitglied geschrieben, die Presse war bekanntlich nicht anwesend.
Sie forderten vor Beginn der Ratssitzung jeden Zuhörer einzeln auf, sich zur Einwohnerfragestunde zu äußern. Als ich an die Reihe kam, fragte ich Sie, wann der Rat die Einwohnerinnen und Einwohner von Holtgast und vor allem die betroffenen Anwohner endlich nach Paragraf 85 der Niedersächsischen Kommunalverfassung „rechtzeitig und
umfassend“ über die geplanten Windkraftanlagen in Holtgast am Hartsgaster Tief informiert werden. Diese Anlagen werden schon seit Jahren von einer Betreibergemeinschaft geplant. Sie antworteten, eine Bürgerinformation werde bald geschehen. Die Gemeinde werde sich mit 5 Prozent beteiligen, der Windpark werde mit 25 Prozent ein Bürgerwindpark werden.Von meinem Beitrag in der Einwohnerfragestunde findet sich nichts in dem Zeitungsartikel wieder, er wird einfach verschwiegen. Vor mehr als einem Jahr fragte ich Sie bereits schriftlich nach Einzelheiten der Planungen. Damals, am 28. Februar 2013 antworteten Sie per Mail: „In der Planung zum Windpark Hartsgaster Tief wurde die Bürgerbeteiligung
mit den zukünftigen Betreibern besprochen. Es wird sicherlich ein ähnliches Modell geben, wie in Stedesdorf.“ Am 01. März 2013 ergänzten Sie: „Eine hiesige Personengruppe setzt sich zur Zeit mit den Planungen auseinander. Nach Rücksprache mit dem Sprecher wird die Öffentlichkeit rechtzeitig informiert.“Vor dem Hintergrund, dass die Gemeinde Holtgast selbst an den Planungen beteiligt ist und inzwischen sogar Verhandlungen mit den Betreibern in Gegenwart von zwei Anwälten stattgefunden haben, halte ich Ihre und die sehr zögerliche Informationspolitik der Gemeinde für unverfroren, weil sogar in der öffentlichen Presseberichterstattung
genau dieser Punkt wieder ausgeklammert wurde, obwohl ich ihn deutlich angesprochen hatte. Inzwischen sind viele Fakten geschaffen worden, Sie und die Ratsmitglieder haben die rechtlich gebotene Bürgerinformation wissentlich verschleppt!Grüße
Manfred Knake
Sehr geehrter Herr Knake!
Wir fuhren gerne nach Ostfriesland und verbrachten unsere Ferien dort. Nun, nach Aufstellen dieser „Wahnsinnsdinger“ kommen WIR dort nicht mehr hin. Für Menschen mit Hörgeräten mag das noch Sinn machen. Ohhh..endlich höre ich wieder. Für den Guthörenden eine Tourtur. Jede Nacht wachte ich mehrmals auf mit dem Gepeitsche-Geräusch. Am Bach, Wasserfallgeräusch schlafe ich bestens. Die Gieridioten vernichten überall auf der Welt-ALLES! Es wird Zeit, mutig zu werden. […] Einzelne bereichern sich dermaßen, aber alle anderen gehen-so-oder so-daran Zugrunde. Klaro, auch stürzen die Hauspreise ab. Derjenige der 2000.-Euro hierdurch an „Zwangsgeld“ kassiert macht immer noch Gewinn. Gerne höre ich von ihnen. Grüße, Franz Wagner.
PS. Eine Steigerung sind die noch hinzukommenden Stromtrassen!